Der Umstieg auf ein Elektroauto (E-Auto) ist nicht nur umweltfreundlich, sondern kann auch kostensparend sein – vorausgesetzt, man nutzt das Fahrzeug effizient. Effizienz beim Fahren bedeutet dabei nicht nur, den Stromverbrauch zu optimieren, sondern auch, den Ladevorgang intelligent zu gestalten, insbesondere wenn man eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) besitzt. In diesem Artikel zeige ich dir wertvolle Tipps, wie du dein Elektroauto effizient fährst und beim Laden das Maximum herausholst.

1. Rekuperation richtig nutzen

Eine der größten Stärken eines Elektroautos ist die Rekuperation. Beim Bremsen oder Bergabfahren gewinnt dein E-Auto Energie zurück, die ansonsten verloren gehen würde. Du solltest diese Funktion optimal einsetzen, indem du vorausschauend fährst und frühzeitig vom Gas gehst, um das Auto durch die Rekuperation abbremsen zu lassen. Das spart nicht nur Energie, sondern auch Bremsenverschleiß. Besonders in der Stadt oder auf hügeligen Strecken kann dies deinen Verbrauch deutlich senken.

2. Die richtige Geschwindigkeit finden

Höhere Geschwindigkeiten bedeuten beim E-Auto, wie bei jedem Fahrzeug, einen erhöhten Energieverbrauch. Studien zeigen, dass ein Tempo zwischen 90 und 110 km/h auf der Autobahn oft die effizienteste Geschwindigkeit ist, um eine gute Reichweite zu erreichen, ohne den Akku zu schnell zu entleeren. Versuche, abrupte Beschleunigungen zu vermeiden und gleichmäßig zu fahren. Die Verwendung eines Tempomats hilft dabei, konstante Geschwindigkeiten zu halten.

3. Ladeeffizienz maximieren – insbesondere mit Photovoltaikanlage

Besonders spannend wird es, wenn du eine Photovoltaikanlage auf deinem Dach hast. Hier einige Tipps, wie du die Synergie zwischen PV-Anlage und E-Auto perfekt nutzt:

Smarte Ladezeiten: Lade dein Auto, wenn die Sonne scheint und deine PV-Anlage den höchsten Ertrag bringt. Viele Elektroautos oder Wallboxen bieten die Möglichkeit, Ladezeiten zu planen. Damit lädst du dein Auto überwiegend mit deinem eigenen, kostenlosen Strom anstatt teuren Netzstrom zu beziehen.

Direktladung versus Batteriespeicher: Wenn du einen Batteriespeicher in deinem Haus hast, ist es ratsam, diesen nachts für den Hausbedarf zu verwenden und tagsüber dein E-Auto direkt mit Solarstrom zu laden. Die Speicherung von Strom in einem Akku bedeutet immer Energieverluste durch Umwandlung. Daher ist es effizienter, das Auto direkt mit dem Sonnenstrom zu laden.

Ladestation mit dynamischem Lastmanagement: Wenn du deine Wallbox mit deiner PV-Anlage kombinierst, kann eine smarte Wallbox die überschüssige Energie, die gerade nicht im Haus benötigt wird, zum Laden des Autos verwenden. Dies erhöht die Nutzung des eigenen Solarstroms und spart zusätzliche Netzstromkosten.

4. Reifen und Fahrzeugpflege – Klein, aber effektiv

Unterschätze nicht die Bedeutung der Reifen für die Effizienz. E-Autos sind oft schwerer als herkömmliche Fahrzeuge, und der Rollwiderstand spielt eine größere Rolle. Achte darauf, dass die Reifen den richtigen Luftdruck haben, da zu niedriger Druck den Energieverbrauch steigern kann. Zudem sollten spezielle Reifen für Elektroautos in Erwägung gezogen werden. Diese sind oft optimiert für einen geringen Rollwiderstand und somit effizienter im Stromverbrauch.

Eine regelmäßige Fahrzeugpflege, insbesondere das Reinigen der Karosserie und Scheiben, kann den Luftwiderstand gering halten und den Energieverbrauch auf der Autobahn senken.

5. Klima und Heizung smart nutzen

Die Klimaanlage und die Heizung sind große Stromfresser. Besonders im Winter kann das Heizen den Akku schneller entladen. Nutze nach Möglichkeit die Sitzheizung oder Lenkradheizung, da diese effizienter arbeiten als das Aufheizen des gesamten Fahrzeuginnenraums. Ein weiterer Tipp: Vorheizen. Wenn du dein Auto zuhause an der Ladestation stehen hast, kannst du es vor der Fahrt vorheizen, solange es noch mit dem Stromnetz verbunden ist. So musst du unterwegs weniger Energie aus dem Akku verbrauchen.

6. Vorausschauend fahren und Energie sparen

Der Fahrstil spielt bei der Effizienz eines Elektroautos eine Schlüsselrolle. Beschleunige sanft, vermeide unnötige Überholmanöver und rolle so oft wie möglich aus. Die Rekuperation hilft dabei, beim Bremsen Energie zurückzugewinnen, aber die beste Energie ist immer noch die, die du gar nicht erst verbrauchst. Plane deine Fahrten so, dass du Staus und Stop-and-Go-Verkehr möglichst vermeidest. Auch die Nutzung von Eco-Modi, die in vielen Elektrofahrzeugen angeboten werden, kann den Verbrauch reduzieren.

7. Langsamere Ladungen schonen den Akku

Es mag verlockend sein, immer mit der höchsten Geschwindigkeit an Schnellladestationen zu laden, aber auf Dauer kann dies die Lebensdauer des Akkus verringern. Für den täglichen Gebrauch und vor allem, wenn du dein Auto zuhause lädst, ist es effizienter, es langsamer aufzuladen. Dies schont den Akku und sorgt dafür, dass du länger Freude an deinem Fahrzeug hast.

Fazit: Effizientes Fahren beginnt zuhause

Effizient mit einem Elektroauto zu fahren, ist eine Kombination aus cleverem Fahrverhalten und intelligenter Nutzung der Ladetechnologie. Wenn du eine Photovoltaikanlage hast, kannst du besonders davon profitieren, indem du dein E-Auto überwiegend mit Solarstrom lädst. Aber auch durch kleine Maßnahmen wie vorausschauendes Fahren, den optimalen Einsatz von Rekuperation und eine smarte Nutzung von Klima und Heizung kannst du viel Energie sparen und die Reichweite deines E-Autos maximieren.

Das Wichtigste ist, dass du die Möglichkeiten deines Fahrzeugs verstehst und diese optimal nutzt. So fährst du nicht nur umweltfreundlicher, sondern sparst auch bares Geld!